Bremsen- und Reifenabrieb machen einen Großteil der Feinstaubbelastung durch den Verkehr aus. Mit einem neuen Konzept erfasst AZuR-Partner Michelin den Abrieb direkt am Reifen.
Seit 2005 forscht AZuR-Partner Michelin intensiv daran, den Reifenabrieb durch Innovationen weiter zu reduzieren. Dabei nutzt das Unternehmen seine umfassende Materialexpertise und setzt beim Reifendesign seit Jahren konsequent darauf, den Materialeinsatz zu optimieren. So konnte Michelin die Menge des Abriebs bei seinen Reifen zwischen 2015 und 2020 um fünf Prozent senken, ohne dabei die Haltbarkeit der Reifen zu reduzieren, was durch eine Studie des ADAC mit über 100 Riefen bestätigt wurde.
Michelin konnte mit seinem Studienfahrzeug „Sample“, welches über eine radnahe Feinstaubabsaugung verfügt, die Anzahl der Partikel genauer quantifizieren, die zur Luftverschmutzung beitragen (Größen PM10 und PM2,5). Die ersten Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den von Reifen emittierten Partikeln in der Luft im Durchschnitt um 1,3 % PM10-Partikel und 0,16 % PM2,5-Partikel handelt. Die von Michelin erhobenen Daten sind für die Entwicklung von Simulationsmodellen zur Messung der Luftqualität von Bedeutung.
Michelin hat sein System der Reifenindustrie und der ETRMA für weitere Analysen der Reifenpartikel zur Verfügung gestellt. Die ETRMA plant in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation nun weitere Messungen in größerem Umfang. Sie starten im Laufe des Jahres 2024 und dauern etwa 18 Monate.