GEMEINSAM ZU NEUEN WEGEN UND LÖSUNGEN FÜR EINEN ÖKOLOGISCH WIE ÖKONOMISCH SINNVOLLEN REIFEN-KREISLAUF
Abfall vermeiden, Ressourcen schonen, Zukunft sichern
Eine zukunftsweisende Kreislaufwirtschaft strebt die längst mögliche Nutzung von Produkten und Rohstoffen an. Abfälle sollen durch Reparatur, Aufbereitung oder Wiederverwertung recycelter Rohstoffe vermieden werden. Abfallvermeidung ist ein von Politik und AZuR geförderter, gesamtgesellschaftlicher Prozess, der auch die Altreifen-Recyclingbranche vor neue Herausforderungen stellt.
AZuR setzt sich für die Vermeidung von Abfall und die bestmögliche Altreifen-Verwertung ein, um natürliche Ressourcen zu schonen und Menschen, Klima und Umwelt zu schützen. Die weit über
Das Innovationsforum „Altreifen-Recycling“ schafft durch die interdisziplinäre Vernetzung der KMU-geprägten Altreifen-Recyclingbranche sowie Wissenschaft und Forschung neue Modelle der Zusammenarbeit, entwickelt neue Absatzszenarien und erschließt zukunftsweisende Absatzwege für Dienstleistungen und Produkte.
Gemeinsam zukunftsweisende Lösungen entwickeln und neue Märkte erschließen
Das AZuR-Netzwerk fördert die weitere Optimierung der Produktqualitäten, die Förderung von Produktinnovationen, die Einführung effizienterer Produktionsprozesse und die Erhebung belastbarer Daten. Damit soll die vermehrte Anwendung der hochwertigen Werkstoffe aus Reifenrezyklat in weiteren Branchen forciert und die Öffentlichkeit von deren Vorteilen überzeugt werden.
Ein weiteres Ziel von AZuR besteht in der Verkettung der Altreifen-Recycling-Unternehmen, über alle Schnittstellen hinweg, bis hin zum letzten Verwertungsschritt. So können die Wertstoffe kaskadisch genutzt werden und stellt in jedem Verarbeitungsschritt einen neuen Wert dar. Die KMU erhalten Zugang zu zusätzlichen Verfahren und Verwertungsmöglichkeiten. Damit wird zugleich ein wichtiger Beitrag für die Umwelt geleistet, da Ressourcen geschont und Rohstoffe nachhaltig weiterverwendet werden, ohne weiteren Raubbau an der Natur zu betreiben.
Mit neuen Modellen der Zusammenarbeit und innovativen Absatzwegen für nachhaltige Dienstleistungen und Produkte soll auch die Zukunft der überwiegend mittelständischen Unternehmen der Altreifen-Recycling-Branche langfristig gesichert werden.
Denn diese sind als Einzelunternehmen nicht in der Lage, Forschung und Entwicklung so voranzutreiben, dass zukunftsfähige Produkte und neue Verwertungswege entstehen, um den Absatzmarkt für Gummirezyklat neu zu gestalten.
Zusätzlichen Rückenwind erhielt unsere Initiative zum Start durch eine öffentliche Förderung vom Bundesforschungsministerium. Die Förderinitiative „Innovationsforum Mittelstand“ forderte Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft dazu auf, gemeinsam die Grenzen von Institutionen und Branchen zu durchbrechen.
Trotzdem bleibt die thermische Verwertung für unsortierte und verunreinigte Gummiabfälle weiterhin eine Option.
Grenzenlos erfolgreiche Vernetzung für die Zukunft
Neben der in dieser Form einzigartigen Unterstützung durch Universitäten und Forschungsinstitute, profitiert AZuR vom Support weiterer Verbände und Netzwerke. Zum Beispiel vom Schirmherrn der Initiative, dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk), aber auch vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkanisier-Handwerk e.V. sowie von den in diesem Verband gegründeten Initiativen Zertifizierte Altreifenentsorger (ZARE) und Runderneuert.de. Weitere Akteure, Verbände, Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben bereits ihr Interesse bekundet, Teil des AZuR-Netzwerks zu werden.
Das Innovationsforum Altreifen-Recycling denkt bereits über die Grenzen von Deutschland hinaus. Denn Europa bietet beste Voraussetzungen, sich mit Wissen und Technologien gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam mit anderen Branchen und Akteuren neue Marktansätze und Produkte zu entwickeln. Erste Partner aus Österreich, Ungarn, Polen und den Niederlanden sind bereits an Bord.
Werden Altreifen recycelt?
Ob Altreifen recycelt werden, hängt von der Entsorgung ab. Zertifizierte Entsorger kümmern sich um eine fachgerechte Verwertung und damit auch um das Recycling von Altreifen. Sie garantieren eine bestmögliche Verwertung, deshalb setzt sich AZUR für eine verpflichtende zertifizierte Entsorgung in Deutschland ein.
Wie wird ein Reifen recycelt?
Was mit einem Altreifen geschieht, hängt von seinem Zustand ab. Zertifizierte Entsorger prüfen jeden Reifen und sortieren die Altreifen, bevor diese in die Weiterverwertung geht. Das Altreifenrecycling umfasst alle Verwertungsmethoden von Runderneuerung bis hin zur thermischen Verwertung. Ein relativ neues und beachtenswertes Verfahren ist die sogenannte Pyrolyse, mit deren Hilfe verschiedene Produkte wie beispielsweise Rußersatz und Pyrolyseöl, zurückgewonnen werden können. Daraus ergeben sich neue Potenziale für die Kreislaufwirtschaft.

Was passiert in Deutschland mit Altreifen?
Leider werden auch in Deutschland immer noch zu viele Altreifen illegal entsorgt – ausführliche Informationen zur Situation in Deutschland stellt die Initiative ZARE bereit. Die Entsorgung durch zertifizierte Fachbetriebe garantiert ein sinnvolles Altreifenrecycling nach den Vorgaben der Kreislaufwirtschaft und verhindert, dass Altreifen als billiger Ersatzbrennstoff in das außereuropäische Ausland exportiert werden
Was macht man aus Altreifen?
Der Königsweg des Altreifenrecycling ist die Runderneuerung. Altreifen, die sich nicht mehr für die Runderneuerung eignen und auch nicht mehr in anderen Ländern weitergefahren werden können, werden in Verwertungsbetrieben in ihre Einzelbestandteile zerlegt, um die wertvollen Rohstoffe optimal zu nutzen. Das Gummi der Altreifen wird zu Gummimehl oder Gummigranulat verarbeitet, woraus neue Produkte, wie beispielsweise Bodenbeläge für Sportplätze, Antirutschmatten oder Förderbänder, hergestellt werden. Auch bei der Modifizierung von Asphalt kommt das gewonnene Gummimehl zum Einsatz. Der damit hergestellte Gummiasphalt kann bereits in vielen Bereichen den traditionellen polymermodifizierten Asphalt ersetzen. Das Metall und Textil im Reifen wird separiert und kann ebenfalls wiederverwendet werden.