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Circular Economy AZuR Winner 2023
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Ziele und Aufgaben

AZUR SETZT SICH FÜR DIE BESTMÖGLICHE ALTREIFEN-VERWERTUNG, DEN SCHUTZ VON RESSOURCEN UND DIE ABFALL-VERMEIDUNG EIN

Ziele und Aufgaben

GEMEINSAM ZU NEUEN WEGEN UND LÖSUNGEN FÜR EINEN ÖKOLOGISCH WIE ÖKONOMISCH SINNVOLLEN REIFEN-KREISLAUF

Abfall vermeiden, Ressourcen schonen, Zukunft sichern

Eine zukunftsweisende Kreislaufwirtschaft strebt die längst mögliche Nutzung von Pro­dukten und Rohstoffen an. Abfälle sollen durch Reparatur, Aufbereitung oder Wieder­verwertung recycelter Rohstoffe vermieden werden. Abfallvermeidung ist ein von Politik und AZuR geförderter, gesamtgesellschaftlicher Prozess, der auch die Altreifen-Recycling­branche vor neue Heraus­forderungen stellt.

AZuR setzt sich für die Vermeidung von Abfall und die bestmögliche Altreifen-Verwertung ein, um natürliche Ressourcen zu schonen und Menschen, Klima und Umwelt zu schützen. Die weit über 

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  Partner des AZuR-Netzwerks erschließen gemeinsam neue Wege und Lösungen für einen ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Reifen-Kreislauf. Das Ziel besteht darin, Reifen nach ihrem ersten Leben am Fahrzeug zu 100% in anderen Produkten weiter zu verwenden.

Das Innovationsforum „Altreifen-Recycling“ schafft durch die interdisziplinäre Vernet­zung der KMU-geprägten Altreifen-Recyclingbranche sowie Wissenschaft und Forschung neue Modelle der Zusammenarbeit, entwickelt neue Absatzszenarien und erschließt zukunftsweisende Absatzwege für Dienstleistungen und Produkte.

Altreifen zu 100% weiterverwenden: Runderneuerung und stoffliche Verwertung von Altreifen haben Priorität

Neue gesetzliche Vorgaben wie das Deponieverbot für Altreifen, die europäische Abfall­rahmenrichtlinie (AbfRRl, EU), das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG, Deutschland) oder der Entfall der Heizwertklausel geben vor, dass die Runderneuerung sowie die stoffliche Verwertung von Altreifen der thermi­schen Verwertung vorzuziehen sind. Dieser Weg wird wissenschaftlich vom Copen­hagen Resource Institute unterstützt.

Die höchste Priorität liegt auf der Weiterverwendung von Altreifen durch Runderneuerung. Professionell runderneuerte Reifen für Nutzfahrzeuge und PKW bieten die gleiche Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit wie Neureifen, sind dabei aber meist preislich attraktiver und passen ideal zu den Zielen einer zukunftsweisenden Kreislaufwirtschaft.

AZuR engagiert sich für eine Qualitätssteigerung der Karkassen von Neureifen, damit künftig noch mehr Altreifen runderneuert werden können. Je mehr Neureifen künftig mit einem qualitativ hochwertigen, tragenden Gerüst (Karkasse) ausgestattet werden, desto mehr Reifen lassen sich per Runderneuerung weiterverwenden.   

AZuR hat es sich zum Ziel gesetzt, die Runderneuerungsquote von Altreifen für Nutzfahrzeuge in den nächsten fünf Jahren von 30% auf 40% zu steigern. Bei PKW-Reifen wird eine Steigerung der Rund­erneuerungsquote von 1% auf 10% angestrebt. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Hersteller und Verbraucher für die Vorteile von runderneuerten Reifen sensibilisiert werden.

Ist eine Runderneuerung nicht mehr möglich, werden Altreifen in ihre Bestandteile (Gummi, Metall, Stoff) zerlegt und zu Sekundärrohstoffen verarbeitet, aus denen vielfältige nach­haltige Produkte hergestellt werden. Gummigranulat und Gummimehl aus Altreifen-Rezyklat sind hochwertige Sekundärrohstoffe, die vielseitig einsetzbar, widerstandsfähig und langlebig sind. Zudem zahlt sich ihr Einsatz auf lange Sicht ökonomisch wie ökologisch aus. 

AZuR hat es sich zum Ziel gesetzt, Vorbehalte gegen die Verwendung Altreifen-Rezyklat mit fundierter Aufklärung und wissenschaftlich erwiesenen Fakten abzu­bauen und die Akzeptanz des Werkstoffs weiter zu erhöhen.

Wenn die stoffliche Verwertung nicht möglich ist, können Altreifen entweder devulkanisiert oder per Pyrolyse in ihre Bestandteile zerlegt werden. Vulkanisiertes Gummi kann ohne Qualitätseinbußen für die Herstellung neuer Reifen verwendet werden. Auch im Pyrolyseverfahren lassen sich wertvolle Rohstoffe für die Industrie regenerieren, wie zum Beispiel pelletierter Industrieruß. Nur für unsortierte und verunreinigte Gummiabfälle bleibt die thermische Verwertung weiterhin eine Option.

Gemeinsam zukunftsweisende Lösungen entwickeln und neue Märkte erschließen

Das AZuR-Netzwerk fördert die weitere Optimierung der Produktqualitäten, die Förderung von Produktinnovationen, die Einführung effizienterer Produktionsprozesse und die Erhebung belastbarer Daten. Damit soll die vermehrte Anwendung der hochwertigen Werkstoffe aus Reifenrezyklat in weiteren Branchen forciert und die Öffentlichkeit von deren Vorteilen überzeugt werden.

Ein weiteres Ziel von AZuR besteht in der Verkettung der Altreifen-Recycling-Unternehmen, über alle Schnittstellen hinweg, bis hin zum letzten Verwertungsschritt. So können die Wertstoffe kaskadisch genutzt werden und stellt in jedem Verarbeitungsschritt einen neuen Wert dar. Die KMU erhalten Zugang zu zusätzlichen Verfahren und Verwertungs­möglichkeiten. Damit wird zugleich ein wichtiger Beitrag für die Umwelt geleistet, da Ressourcen geschont und Rohstoffe nachhaltig weiterverwendet werden, ohne weiteren Raubbau an der Natur zu betreiben.

Mit neuen Modellen der Zusammenarbeit und innovativen Absatzwegen für nachhaltige Dienstleistungen und Produkte soll auch die Zukunft der überwiegend mittelständischen Unternehmen der Altreifen-Recycling-Branche langfristig gesichert werden.

Denn diese sind als Einzelunternehmen nicht in der Lage, Forschung und Entwicklung so voranzutreiben, dass zukunftsfähige Produkte und neue Verwertungswege entstehen, um den Absatzmarkt für Gummirezyklat neu zu gestalten.

Zusätzlichen Rückenwind erhielt unsere Initiative zum Start durch eine öffentliche Förderung vom Bundesforschungsministerium. Die Förderinitiative „Innovationsforum Mittelstand“ forderte Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft dazu auf, gemeinsam die Grenzen von Institutionen und Branchen zu durchbrechen.

Trotzdem bleibt die thermische Verwertung für unsortierte und verunreinigte Gummiabfälle weiterhin eine Option.

Grenzenlos erfolgreiche Vernetzung für die Zukunft

Neben der in dieser Form einzigartigen Unterstützung durch Universitäten und Forschungs­institute, profitiert AZuR vom Support weiterer Verbände und Netzwerke. Zum Beispiel vom Schirmherrn der Initiative, dem Wirtschafts­verband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (wdk), aber auch vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkanisier-Handwerk e.V. sowie von den in diesem Verband gegründeten Initiativen Zertifizierte Altreifenentsorger (ZARE) und Runderneuert.de. Weitere Akteure, Verbände, Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben bereits ihr Interesse bekundet, Teil des AZuR-Netzwerks zu werden.

Das Innovationsforum Altreifen-Recycling denkt bereits über die Grenzen von Deutschland hinaus. Denn Europa bietet beste Voraussetzungen, sich mit Wissen und Technologien gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam mit anderen Branchen und Akteuren neue Markt­ansätze und Produkte zu entwickeln. Erste Partner aus Österreich, Ungarn, Polen und den Niederlanden sind bereits an Bord.

Altreifenrecycling: wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft

Recycling ist wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Die effiziente Altreifenentsorgung ist dabei die Basis, um Recyclinglösungen überhaupt zu ermöglichen. In der Kreislaufwirtschaft steht der Werterhalt von Materialien und Rohstoffen im Vordergrund – wir wollen erreichen, dass Altreifen durch die Entsorgung zu einem Teil der versorgenden Rohstoffwirtschaft werden.

 

Der Werterhalt von Rohstoffen führt dazu, dass diese für neue Produkte zur Verfügung stehen und somit Ressourcen geschont werden. Innerhalb dieses Kreislaufs werden zudem Energie Und CO2 eingespart, da keine neuen Primärrohstoffe gewonnen werden müssen. Recycling stellt dabei eine wichtige Maßnahme zum Schließen von Stoffkreisläufen dar.

 

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist nicht nur die Minimierung von Abfällen, sondern auch eine Rückführung der recycelten Materialien in den Wertstoffkreislauf. Hier setzt das Recycling von Altreifen an: Verwertungsmethoden wie beispielsweise die Runderneuerung oder stoffliche und thermische Verwertung halten wertvolle Rohstoffe im Kreislauf, die wiederum zur Herstellung runderneuerter Reifen oder Produkten aus Gummimehl und Gummigranulat genutzt werden.

Werden Altreifen recycelt?

Ob Altreifen recycelt werden, hängt von der Entsorgung ab. Zertifizierte Entsorger kümmern sich um eine fachgerechte Verwertung und damit auch um das Recycling von Altreifen. Sie garantieren eine bestmögliche Verwertung, deshalb setzt sich AZUR für eine verpflichtende zertifizierte Entsorgung in Deutschland ein.

Wie wird ein Reifen recycelt?

Was mit einem Altreifen geschieht, hängt von seinem Zustand ab. Zertifizierte Entsorger prüfen jeden Reifen und sortieren die Altreifen, bevor diese in die Weiterverwertung geht. Das Altreifenrecycling umfasst alle Verwertungsmethoden von Runderneuerung bis hin zur thermischen Verwertung. Ein relativ neues und beachtenswertes Verfahren ist die sogenannte Pyrolyse, mit deren Hilfe verschiedene Produkte wie beispielsweise Rußersatz und Pyrolyseöl, zurückgewonnen werden können. Daraus ergeben sich neue Potenziale für die Kreislaufwirtschaft.

Altreifenrecycling: wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft

Was passiert in Deutschland mit Altreifen?

Leider werden auch in Deutschland immer noch zu viele Altreifen illegal entsorgt – ausführliche Informationen zur Situation in Deutschland stellt die Initiative ZARE bereit. Die Entsorgung durch zertifizierte Fachbetriebe garantiert ein sinnvolles Altreifenrecycling nach den Vorgaben der Kreislaufwirtschaft und verhindert, dass Altreifen als billiger Ersatzbrennstoff in das außereuropäische Ausland exportiert werden

Was macht man aus Altreifen?

Der Königsweg des Altreifenrecycling ist die Runderneuerung. Altreifen, die sich nicht mehr für die Runderneuerung eignen und auch nicht mehr in anderen Ländern weitergefahren werden können, werden in Verwertungsbetrieben in ihre Einzelbestandteile zerlegt, um die wertvollen Rohstoffe optimal zu nutzen. Das Gummi der Altreifen wird zu Gummimehl oder Gummigranulat verarbeitet, woraus neue Produkte, wie beispielsweise Bodenbeläge für Sportplätze, Antirutschmatten oder Förderbänder, hergestellt werden. Auch bei der Modifizierung von Asphalt kommt das gewonnene Gummimehl zum Einsatz. Der damit hergestellte Gummiasphalt kann bereits in vielen Bereichen den traditionellen polymermodifizierten Asphalt ersetzen. Das Metall und Textil im Reifen wird separiert und kann ebenfalls wiederverwendet werden.