
Das chemische Recycling von Altreifen ermöglicht die Rückgewinnung wertvoller Sekundär-Rohstoffe wie rCB und TPO, welche fossile Materialien in der Industrie ersetzen können. Doch das Potenzial dieser wiedergewonnenen Rohstoffe zur Förderung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Europäischen Union wird durch die Nichtharmonisierung der Abfallrahmenrichtlinie (WFD) mit der Chemikalienverordnung (REACH) beeinträchtigt. Da diese beiden zentralen EU-Vorschriften in ihrer Anwendung und Interpretation nicht aufeinander abgestimmt sind, entstehen erhebliche Rechtsunsicherheiten für Unternehmen der Recyclingbranche.
„Die aktuelle Rechtslage behindert die Entwicklung und Integration anerkannter, kreislauffähiger Verfahren in der Altreifenrecycling-Industrie“, erklärt Christina Guth, Koordinatorin des AZuR-Netzwerks. „Wir fordern daher eine EU-weit harmonisierte Regelung, die das Abfall-Ende für rCB und TPO feststellt, um damit den Markt für diese umweltfreundlich wiedergewonnene Produkte aus Altreifen zu stärken und gleichzeitig die Umweltziele der EU zu erreichen.“